Punktlandung am Maschsee
Zeitschätzlauf, gute Laune und viele Erinnerungen: Pingpank Running feiert sein 20. Jubliläum
„Schön war's!“ Christoph Bach stand mit seiner Meinung nicht allein. Als sich am letzten Sonnabend im August fast 100 Läuferinnen und Läufer bei Hannover 78 trafen, war vielfach ein lautes „Hallo“ oder „Lange nicht gesehen!“ zu hören. 20 Jahre ist es mittlerweile her, dass sich laufbegeisterte Freizeitsportler und -sportlerinnen in Barsinghausen und dann auch in Hannover zum ersten Mal zusammenfanden, um unter Anleitung von Trainer Markus Pingpank ein herausforderndes Ziel anzugehen. Seinerzeit waren es der Marathon in Minden und der Hannover-Marathon. Christoph Bach gehörte schon damals dazu – 2004 stand er dann am Trammplatz in Hannover am Start zu seinem ersten Lauf über die 42 Kilometer.
Zwei Jahrzehnte danach läuft der 57-Jährige immer noch. An besagtem Sonnabend hatte Bach sein gelbes Pingpank-Shirt angezogen, andere hatten das schwarze, blaue oder rote Laufhemd hervorgeholt, die im Laufe der Jahre irgendwann mal up to date waren. Gut zu erkennen an den Aufdrucken pingpank.de oder Pingpank Running – Markenzeichen in der hannoverschen Laufsportszene mit stolzer Vergangenheit und lebendiger Gegenwart. Noch immer trifft man sich wöchentlich, in vielen Fällen nicht nur einmal, um zusammen zu trainieren und sportlichen Ambitionen nachzugehen. Der Marathon an sich spielt dabei nicht mehr die erste Geige. Stärker in den Vordergrund gerückt sind der Spaß am Sport, das Miteinander mit familiärem Touch.
Logisch, dass im Laufe der 20 Jahre die Gesichter gewechselt haben, was in einigen Fällen physische Gründe hat. Mitunter hat man sich auch schlichtweg aus den Augen verloren, was in der Regel mit einem Ortswechsel zu tun hat. Da war an dem Tag etwa die Freude groß, Holger Müller wiederzusehen, den es aus beruflichen Gründen nach Frankfurt am Main verschlagen hat und der früher kein Training und kaum einen Lauf ausließ. 20 Jahre Pingpank-Laufgruppe waren für ihn ein willkommener Anlass, in die Stadt zurückzukehren, in der er einst das Laufen für sich entdeckt und liebgewonnen hatte.
Mit dem Maschsee als Hausstrecke, wo so häufig der Schweiß floss – wie auch dieses Mal. Trainer Pingpank hatte zu einem gemeinsamen Lauf über eine Runde eingeladen und konnte sich über eine große Resonanz freuen. Es galt jedoch nicht zu ermitteln, wer der oder die Schnellste ist, sondern wer der selbst genannten Zeitprognose am Nächsten kommt. Dabei gab es eine Punktlandung: Thomas Kumrow traf mit 39:00 Minuten den Nagel auf den Kopf. Eric Hess verfehlte seine Voraussage um lediglich eine Sekunde. Maßarbeit an einem kurzweiligen Sonnabend, der viele schöne Erinnerungen wachrief und der am opulenten Kuchenbüfett ausklang. An einem Tag wie diesem darf schon mal mit Blick auf die Kalorien gesündigt werden.
(Aufgeschrieben von Norbert Fettback, seit 2006 bei Pingpank Running dabei)
Das sagen die Aktiven
Mit Pingpank Running verbinde ich ...
... unzählige, gemeinsam absolvierte Laufkilometer, immer kurzweilig und unterhaltsam, in und mit einer tollen Gemeinschaft. Nirgendwo durfte ich in all den Jahren so vielen unterschiedlichen Menschen begegnen wie bei Markus und Pingpank Running. Aus vielen Laufbekanntschaften sind enge Freundschaften entstanden, die weit über gemeinsames Laufen hinausgehen. Maike Kaschorek (54), Hannover, seit 2007 dabei
… eine sehr professionelle und zielgerechte Vorbereitung auf Wettkämpfe. Ich laufe seit 2020 bei Pingpank Running, und obwohl ich über 20 Jahre Radrennen gefahren bin, war das ambitionierte Laufen eine völlig neue Erfahrung. Vor allem das gemeinsame Training mit gleichstarken Läufern in meiner Pace-Gruppe spornt mich jede Woche an. Olaf Battermann (58), Garbsen, seit 2019 dabei
… herausfordernde Intervallläufe, die in der Gruppe nicht nur mehr Spaß machen, sondern mich auch motivieren, bis an meine Grenzen zu gehen. Bei Dauerläufen verfliegt die Zeit auch viel schneller, wenn man diese zusammen absolviert. Carola Battermann (53), Garbsen, seit 2019 dabei
… viele schöne Laufmomente. Dass Ausdauersport in der Trainingsgruppe so viel Spaß machen kann, hätte ich nicht für möglich gehalten. Bei Pingpank Running trainiere ich bereits seit Dezember 2004. Der Flyer „In 150 Tagen zum Hannover Marathon“ weckte damals meine Neugier, und so lief ich aufgrund der vorbildlichen Trainingsbetreuung problemlos meinen ersten Marathon. Dank der Laufgruppe konnte ich über die Jahre viele neue Kontakte knüpfen, sogar Freundschaften sind daraus entstanden. Das Training ist geprägt von einer stets netten und lockeren Atmosphäre, die mich immer wieder motiviert, aktiv zu bleiben. Besondere Highlights verbinde ich mit den regelmäßig stattfindenden Pingpank-Laufreisen. Thomas Kersten (65), Ronnenberg, seit 2004 dabei
… das gemeinsame Training am Dienstagabend, eine tolle Laufgemeinschaft und unvergleichlich schöne Lauferlebnisse. Das regelmäßige Laufen mit Gleichgesinnten macht viel Spaß, und selbst die anstrengendste Trainingseinheit läuft sich in der Gemeinschaft leichter. Dabei sind über die Jahre viele persönliche Kontakte bis hin zu Freundschaften entstanden. Ein ganz besonderes Highlight war für mich 2014 die Laufreise an die Ostküste Amerikas mit dem Start beim New York Marathon. Ein großartiges Erlebnis! Heike Lütjering (56), Godshorn, seit 2011 dabei
… ein abwechslungsreiches Lauftraining mit kompetenten Gruppenleitern in familiärer Atmosphäre, wo ich auch bei Problemen – egal welcher Art – immer ein offenes Ohr finde. Auch das Stabitraining als wichtiger Ausgleich wird angeboten. Dazu kommen viele schöne Laufreisen, ob nun nach nach Mallorca, Andalusien oder Monte Gordo in Portugal. Bei Pingpank Running habe ich viele tolle Menschen kennengelernt. Manuela Rückriem (63), Peine, seit 2008 dabei
… viele Jahre regelmäßiges Laufen in ambitionierter, aber lockerer Atmosphäre. Über die Jahre habe ich dort sehr viele nette Menschen kennengelernt und Freundschaften geschlossen. Für mich ist diese Gemeinschaft die wichtigste Voraussetzung, nie die Motivation zu verlieren und jedes Jahr neue Ziele anzupeilen. Marco Wipperfürth (52), Hannover, seit 2011 dabei
„Vorreiter für gezieltes Training unabhängig vom Verein“
Ein Fazit nach 20 Jahren: Markus Pingpank im Interview
Markus, wie bewertest Du die 20 Jahre im Rückblick?
Das Ziel, ambitionierten und zielorientierten Breitensportlerinnen und -sportlern ein interessantes Angebot zu unterbreiten, hat funktioniert. Pingpank Running ist zu einem Vorreiter für ein gezieltes Training unabhängig vom Verein geworden und bestens geeignet für alle, die außerhalb beruflicher und familiärer Ambitionen ein persönliches und leistungsbezogenes Ziel im Laufsport anstreben. Viele Läuferinnen und Läufer haben zudem durch ein zielorientiertes und diszipliniertes Training einen gesundheitsbewussten Lebenswandel vollzogen. Damit verbunden ist beispielsweise die Änderung des vorrangigen Augenmerks vom Marathon hin zum Halbmarathon oder zur Zehn-Kilometer-Strecke. Ein wenig stolz macht mich auch, dass auf dieser Basis viele Freundschaften entstanden sind und dass Pingpank Running eine Kontaktbörse für sportinteressierte Singles geworden ist.
Auf welche Weise hat Pingpank Running der hannoverschen Laufszene einen Input gegeben?
Durch meine ehrenamtliche Tätigkeit in diversen Vereinen der Region habe ich frühzeitig die Veränderung zu einem vereinsunabhängigen Training bei Läuferinnen und Läufern erkannt. Somit könnte man Pingpank Running als Vorreiter der recht großen hannoverschen Laufszene und der vielen Laufgruppen bezeichnen. Zudem gab und gibt es etliche Laufgrößen in Hannover, die über die Jahre ihre Erfolge mithilfe von Pingpank Running erzielt haben.
Was hat sich im Lauf der vergangenen 20 Jahre verändert?
Die größte Veränderung ist, dass Pingpank Running geselliger und familiärer geworden ist. An manchen Tagen ist die Gruppe so in Gespräche vertieft, dass es schwerfällt, das Training pünktlich zu starten. Das Tempo, in dem gelaufen wird, hat sich ein wenig verändert. Vor 20 Jahren wurde in der vorderen Gruppe im Training noch ein Schnitt von 3:30 Minuten pro Kilometer gelaufen, jetzt ist es ein 3:45er-Schnitt. Die ausdauernde Gruppe hat sich von einem 5:30er-Schnitt auf ein durchschnittliches Tempo von 6:00 Minuten für den Kilometer eingependelt. Und auch das ist bemerkenswert: Der Trend vom Marathon hin zu kürzeren Strecken ist offensichtlich.
Wie geht es weiter mit Pingpank Running?
Das nächste große Ziel ist das 25. Jubiläum – und das in der Hoffnung, dass alle Läuferinnen und Läufer weiterhin so viel Spaß haben. Naheliegend wäre auch, dass in zehn bis 20 Jahren unsere Kinder Svenja und Maximilian, wenn sie Lust dazu haben, Pingpank Running weiterführen könnten. Schade wäre es doch, wenn man den Läuferinnen und Läufern von Pingpank Running die Freude am Sport und den regelmäßigen Spaß an Geselligkeit beziehungsweise das sportliche Highlight der Woche nehmen würde.
(Die Fragen stellte Norbert Fettback)